Vom Insta-Feed zum Fashion-Empire – Die Reise von Aylin & Tobias König

Shownotes

Manchmal beginnt alles mit einer Idee – und ganz viel Bauchgefühl. In dieser Folge spreche ich mit Aylin und Tobias König, dem Power-Couple hinter dem Fashion-Label by Aylin König, die ganz nebenbei auch noch Freunde wurden. Wir reden über echte Gründungsgeschichten – die, die nicht nur shiny sind. Über Naivität, Mut, Bauchentscheidungen, Learnings, Tränen und Erfolg. Über Vertrauen, das gebrochen wurde (ja, wirklich – polizeilich gesucht inklusive!), und die Power, trotzdem weiterzumachen.

Aylin erzählt, warum sie ihr Influencer-Dasein irgendwann hinter sich gelassen wollte, um „all in“ zu gehen. Tobias erklärt, was es bedeutet, Verantwortung zu tragen, in Vorleistung zu gehen – und warum Mode eben kein Glitzer-Business ist, sondern immer knallharte Realität.

Es geht um Mut, Liebe, Team-Spirit, Fashion, Scheitern und Wiederaufstehen – um zwei Menschen, die an sich geglaubt haben, als andere längst aufgegeben hätten. Und genau deshalb ist das Label heute da, wo es ist.

Gründen ist nicht einfach, sondern ehrlich. Eine Idee alleine reicht nicht.

Viel Spaß beim Zuhören!

Kapitel: 00:00:00 – Rückschläge, Betrug & der steinige Start 00:03:00 – Wie alles begann: von der Idee zur Gründung 2018 00:06:00 – Bauchgefühl vs. Businessplan 00:10:00 – Die ersten Krisen & Täler der Tränen 00:14:00 – Motivation, Partnerschaft & das „Jetzt erst recht“-Mindset 00:17:00 – Reichweite, Dankbarkeit & echtes Wachstum 00:23:00 – Qualität, Verantwortung & kein Glitzer-Business 00:26:00 – Corona als Turning Point: All in fürs Label 00:33:00 – Team, Learnings & die harte Realität des Gründens 00:44:00 – Liebe, Rollenverteilung & was wirklich zählt

Instagram Accounts: Karin Aylin König By Aylin König

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00:00:00: Wir haben ihr vertraut und haben dann im Nachhinein herausgefunden, dass sie polizeilich gesucht wurde. Das war natürlich auch dann wieder ein ziemlicher Rückschlag. Aber wie soll ich sagen, wir wollten es schon unbedingt. Corona ist ausgebrochen und die gesamte Produktion lag still.

00:00:16: Wir hatten schon angeteasert, wir wollten online gehen. Die Ware konnte nicht ausgeliefert werden. Das war dann noch mal so der Höhepunkt des Tals der Tränen. Dann muss man aber fairerweise, dann ging es richtig los.

00:00:34: Herzlich willkommen zu einer neuen Podcast Folge. Heute in einem ungewohnten Setting, muss man sagen, denn wir sind in Hamburg. Moin, moin moin. Sagt man das so? Na gut, das lassen wir dir. Sagen wir es wirklich. Aileen, Wir sagen nur einmal Moin.

00:00:49: Achso, okay, das ist ein Trugschluss. Also viele denken, man sagt Moin moin, aber nur einmal reicht einmal. OK, weniger ist mehr in dem Fall. Das habe ich noch nie gehört. Weniger ist mehr. Bei mir ist immer mehr ist mehr. Ich freue mich unglaublich, dass wir heute da sind. Ich habe es jetzt schon ein bisschen vorweg.

00:01:04: Habt ihr schon eine Stimme gehört, die man wahrscheinlich kennt vom Internet? Aber heute Premiere, denn ich muss jetzt ein bisschen ausholen, bevor ich den Gast anteaser. Es gibt tatsächlich schon einen Podcast in demselben Setting, aber ich glaube, damals haben nur Eileen und ich miteinander gesprochen, wenn mich nicht alles täuscht.

00:01:24: Und heute sitzen wir zu dritt in der Runde. Es ist krass, weil der erste Podcast, den wir jemals zusammen gemacht haben, ist entstanden auf Ibiza tatsächlich. Und ich glaube, es ist mittlerweile acht Jahre her. Der muss irgendwo noch sein, wenn ihr ganz, ganz runterscrollt hier bei Spotify oder wo auch immer ihr jetzt zuhört.

00:01:41: Und ich freue mich extrem, dass wir heute da sehen. Ich bin unglaublich stolz. Wir sitzen in eurem Office. Die Idee ist damals entstanden auf einer gemeinsamen Ibiza Reise. Die Idee hattet ihr schon, aber wir haben dann so ein bisschen drüber gesprochen, das Label. Und es ist unfassbar, was sich seitdem getan hat.

00:01:57: Ich bin unendlich stolz und ich habe Gänsehaut hat heute gehabt, wie wir da reingegangen sind in Hamburg. Und wir sitzen bei euch im Büro. Die Mädels sind da, ihr seid da und ein Special Guest. Und jetzt darf ich ihn ankündigen. Der Tobi ist auch mit dabei. Tobias Freund, es gibt ihn.

00:02:12: Es ist nicht nur Schein, er ist auch da. Tobi, herzlich Willkommen. Dankeschön. Was ein Intro. Du kannst das Mikrofon auch halten, es ist überhaupt nicht schlimm, es ist ein bisschen ein ungewohntes Setting für dich, weil du ja schon muss man sagen, immer so ein bisschen im Hintergrund warst.

00:02:28: Bewusste Entscheidung, ganz bewusst. Also das auf den Punkt zu bringen, Aydin ist immer so ein bisschen, was heißt ein bisschen das Gesicht vor der Kamera und ich bin das Gesicht hinter der Kamera und wem erzähle ich das? Die Todos sind nicht weniger genau, aber es ist gewollt bewusst und ungewohnte Rolle.

00:02:47: Aber ich freue mich sehr, ich freue mich auch wahnsinnig euch beide jetzt hier zu haben, denn eure Geschichte ist unglaublich inspirierend und ich glaube es ist wichtig, dass man auch und das war auch unser aller Anliegen einmal tacheles, sprich, dass eben nicht immer alles so easy aussieht. Man sagt schnell mal ich gründe ein Modelabel, aber ich weiß da ging es drunter und drüber und es tut es tagtäglich, aber ich glaube das gehört ein bisschen dazu.

00:03:08: Aber wir sprechen eben nicht nur über Mode, so wie es die Aileen und ich gewohnt sind, sondern eben auch über die Gründung und wie war das damals? Jetzt gehen wir noch mal zurück, was war das für ein Jahr? Ich habe das ja schon wieder verdrängt, es war lang vor Corona, will ich mein 2018 Wahnsinn.

00:03:24: Also mittlerweile 7 Jahre oder? Ja, 25 rechnen kann ich noch. Zahlen waren nie meine Stärke. Eilens auch nicht, aber deine glaube ich. Oh, Entschuldigung, das weiß ich, aber ich weiß Tobi ist eher so der eben im Hintergrund, der so bisschen an den Strippen zieht und das auch voll im Blick hat.

00:03:40: Du auch, das hast du mir gesagt, bist auch regelmäßig da auch immer eingebunden in die Zahlen einmal pro Woche fix, aber da kommen wir noch später dazu. Wann war für euch klar damals, ihr wollt jetzt wirklich, ihr startet es durch mit dem Label, weil ihr macht ja auch keine halben Sachen, muss man auch dazu sagen, ne?

00:03:58: Mach du mal ruhig. Also ich würde schon sagen, dass es auch tatsächlich 2018 war, weil ganz offiziell gegründet haben wir im Dezember 2018 und man muss dazu sagen für die, ob sie jetzt einen kennen oder nicht, sie war zu dem Zeitpunkt schon sehr als Influencerin unterwegs, aktiv vor allem halt auf Fashion Weeks, weil Fashion immer ihr Fokus war Und es war damals, wir waren Mitte, Ende 20 schon immer im Hinterkopf, diese Beständigkeit von Instagram, diese Abhängigkeit von der App und von Aydin als Person.

00:04:31: Und dann wenig überraschend, was könnte man sich als zweites Standbein aufbauen. Und dann kam uns schnell in den Sinn eigene Mode, weil das bei den dann auch schon häufig so war, dass wenn sie Fittings hatte, ich war halt immer mit dabei, also wir auch schon zum Influencer da sein, waren wir immer ein Duo.

00:04:49: Ich bin immer mit auf Reisen gegangen, damals noch viele Bilder gemacht, habe das ein bisschen begleitet, mit aufgebaut, aber das immer so der Wunsch da war auch sich selbst zu verwirklichen mit einer eigenen Modelinie. Und ehrlicherweise waren wir damals aber noch so ein bisschen naiv und blauäugig, weil wir sozusagen schon ein bestehendes Setting hatten.

00:05:07: Es hat auch damals wahnsinnig viel Spaß gemacht. Wir sind super viel gereist, das Beste, sprich Instagram oder sorry, wenn ich dich unterbreche, dass wir ein richtiges Business hatten, mit dem wir einfach Geld verdienen konnten. Aber man schaut dann ja auch ein bisschen nach vorne und ja, es war irgendwie so ein Kribbeln da.

00:05:25: Wir wollen noch mehr, wir wollen was Neues. Und man muss auch fairerweise sagen, damals, wie gesagt, sind wir ein bisschen naiv noch rangegangen, so nach dem Motto, man hatte hier und da mal was aufgeschnappt, das kriegen wir schon hin, das kann ja nicht so schwierig sein. Da schließen sich bestimmt noch ein paar Fragen an.

00:05:44: Aber wie gesagt, das war 2018 aus dem Influencer Dasein heraus, definitiv auch zu zweit. Also dass wir das auch gemeinsam sozusagen als zweites Business aufbauen wollen. Da fing der Ursprung an. Es ist lustig, weil ich bin ja auch voll der Bauchmensch und ich weiß, Aileen, du bist das auch.

00:06:03: Und wir haben heute kurz darüber gesprochen, weil ich gesagt habe, oder wir beide eigentlich Georg und ich, dass wir so stolz sind einfach wie ihr das durchgezogen habt. Und dann hast du Ich bin halt so ein Bauchmensch und dann muss ich das einfach tun. Glaubst du, in der heutigen Zeit tendiert man eigentlich und es ist so schade, weil dieses Bauchgefühl, finde ich schon persönlich so ein bisschen verloren geht, dass man alles zerdenkt.

00:06:23: Glaubst du, war das auch am Anfang genau das, was es ausgemacht hat, dass du dir nicht so viel Kopf unter Anführungszeichen gesagt hast, hey, ich hör auf meinen Bauch, wir tun das jetzt einfach, ohne jetzt den perfekten Businessplan zu haben, Weil ich werde ja oft gefragt auf Instagram, ja, wie mache ich das jetzt, wie mache ich einen Plan?

00:06:38: Aber ich mach doch einfach mal so. Genau, das ist eigentlich auch mein Lebensmotto. Mach doch einfach mal. Ich mache eigentlich fast alles aus dem Bauch heraus, egal ob privat oder beruflich. Die Mädels kennen es auch schon von mir.

00:06:55: Manchmal komme ich wirklich innerhalb von 5 Minuten mit irgendeiner Idee die Ecke und dann muss es gefühlt übermorgen schon fertig sein, was manchmal zu Stress führt. Aber ich glaube, das ist so ein bisschen das Erfolgsgeheimnis auf dem langen, sage ich mal, schotternden Weg, dass wir doch oftmals dann auf mein Bauchgefühl gehört haben und einfach auch angefangen sind.

00:07:20: Also ehrlicherweise auch sehr holprig. Wir haben, wir sind auch schon durch einige Dinge gegangen, die ich auf Instagram gar nicht mehr so zeige. Seit wann spreche ich eigentlich auf Instagram nicht mehr? Ich glaube schon seit fünf Jahren. Irgendwann habe ich ja auch aufgehört zu sprechen, ich weiß auch gar nicht warum, aber es hat sich dann irgendwann so angefühlt, dass ich das nicht mehr so möchte und es hat sich dann auch nicht mehr so leicht angefühlt.

00:07:45: Aber Tendenz auf jeden Fall immer Bauchgefühl. Und ich glaube, es ist natürlich an sich immer wichtig, eine Strategie zu haben, einen groben Businessplan zu haben, den man verfolgt. Aber wenn du das nicht mit Leidenschaft machst, dann glaube ich, hat man heutzutage sowieso wenig Erfolgschancen.

00:08:07: Ja, bitte Tobi, unbedingt. Was mir in dem Zuge noch kurz einfällt, ist, was ich mit naiv meine. Also natürlich hatten wir eine Vision, wir hatten einen Plan, also wohl strategisch, wie wir uns positionieren wollen, wie wir denken, vorgehen zu müssen.

00:08:25: Aber was vielleicht auch dann für die Zuhörer ganz interessant ist, die Abhängigkeit von anderen, deinen eigenen Plan und deine eigene Vision umzusetzen. Das haben wir ein bisschen unterschätzt, weil man dazu auch sagen muss, du kennst es ja selber auch, Karin, wir als Influencer waren ja auf uns selbst gestellt.

00:08:44: Also es lag ja an uns, wie viele Bilder posten wir, was zeigen wir. Am Ende des Tages hatten wir Kooperation, da haben wir Kooperation, aber die setzen wir ja Das heißt, wir haben ja im Endeffekt keinen Dienstleister im Nacken oder sowas, sondern wir waren es einfach gewohnt, über Jahre hinaus uns etwas aufzubauen, was nur wir beide gemacht haben.

00:09:07: Und dann fing halt das an, dass wir natürlich mit sehr vielen anderen Menschen dieses Business aufbauen mussten, sprich Dienstleister. Und ja, da gab es dann das eine oder andere oder die ein oder andere Geschichte, das kann ich euch schon mal vorweg sagen, über die wir heute auch sprechen werden.

00:09:24: Und genau das finde ich so spannend, weil man eben immer nur die eine Seite sieht. Mir ist immer wichtig, wenn ich Gästinnen habe bei mir im Podcast, dass ich dann auch Dinge zusammenfasse. Und ich glaube, in den ersten Minuten spürt man schon oder habe ich schon das erste Learning für euch zu Hause, die jetzt zuhören, nämlich eben, dass man auf seinen Bauch hören sollte, Plan ist gut.

00:09:44: Und ich sage auch nicht, dass wir alle komplett deppert in irgendwas reingehen. Aber ich finde, und über das spreche ich ganz oft, dieser kindliche Leichtsinn, dieses Urvertrauen, das man mitbekommen, wenn man auf den Baum raufkraxelt ist früher und einfach runtergesprungen ist, ohne dass man gedacht Breche ich mir jetzt beide Beine. Das geht ein bisschen verloren, finde ich, wenn man erwachsen wird.

00:10:01: Und vor allem mit Social Media. Ihr lässt euch einfach mal schnell abhalten, weil alles sieht so perfekt aus. Es muss aber nicht perfekt sein sein und euer Start war alles andere als perfekt. Ihr habt es einfach getan. Und an das kann ich mir noch ganz, ganz genau erinnern. Gab es am Anfang vor allem auch, und da bin ich mir auch sicher, dass ihr vielleicht eine Geschichte habt, den Moment, wo ihr mal gesagt Das geht sich nicht aus.

00:10:21: Wie soll das gehen? Oder hattet ihr das nie, dass ihr Da gab es kein Scheitern am Anfang noch? Natürlich gibt es das immer wieder, Aber wie war das gerade zu Beginn? Hattet ihr dieses Urvertrauen oder gab es da schon einen Moment, wo ihr gesagt Für was machen wir das eigentlich? Also ich bin sehr gut im Verdrängen, deswegen gebe ich mal das Mikro weiter.

00:10:39: Aber ja, es war toll, ehrlicherweise. Ja, also der Start war sehr holprig. Wie soll man sagen? Man muss natürlich eine gewisse Form von Selbstständigkeit aufgeben. Man muss ja auch ein gewisses Vertrauen einfach den Personen entgegenbringen, weil sonst funktioniert es einfach nicht, weil es geht ja ein Produkt.

00:11:00: Wir werden ja niemals imstande, selbst dieses Produkt herzustellen. Und das Ganze fing dann, wie gesagt, Wir haben Ende 2018 gegründet, 2019 fing es dann richtig an. Ja, und da gab es schon ein paar Täler der Tränen, dass wir zum Beispiel auf der New Yorker Fashion Week jemanden kennengelernt haben, der uns Röcke beispielsweise, die wir gerne in Seide produzieren wollten.

00:11:24: Also die hat er aus Polyester produziert und wollte uns die als Seide verkaufen. So fing das Ganze schon mal an. Und er hat uns da noch also Dinge versprochen, wo wir dachten, wow, cool, läuft, einfacher Start. Und dann war genau das Gegenteil der Fall, auch mit Anzahlung, auf der wir sitzen geblieben sind und haben da ganz schnell die Reißleine gezogen.

00:11:44: Ich muss gestehen, ich weiß nicht mehr genau, wie wir dann an die nächste Produzentin geraten sind, die dann wiederum bei dem ersten Ansprechpartner, muss man sagen, das war eine Produktion in Übersee, bei der zweiten Ansprechpartnerin in Europa, wo man dann ja schon mal dachte, ach Mensch, das ist ein Schritt in die richtige Richtung, hat unsere Vision geteilt, hat uns da auch sehr viel versprochen, hat uns ihr Know how zumindest versucht irgendwie näher zu bringen.

00:12:12: Wir haben ihr vertraut und haben dann im Nachhinein herausgefunden, dass sie polizeilich gesucht wurde. Das war natürlich auch dann wieder ein ziemlicher Rückschlag, aber wie soll ich sagen, wir wollten es schon unbedingt. Und natürlich war dann immer einer mal so ein bisschen, hatte einen Down, der andere hat dann aber gesagt, ja komm, wir ziehen das jetzt durch, irgendwann muss doch mal jemand dabei sein, weil die Leidenschaft für die Mode, gerade bei einigen war schon immer sehr ausgeprägt.

00:12:39: Und dann sind wir aber über diese Person, die da polizeilich gesucht wurde, an eine Agentur geraten, die ein Draht in die Türkei hatte, zu einer Produktionsstätte. Man muss sagen, dass wir dann über die auch Produkte entwickelt und auch erstmalig vertrieben haben.

00:12:55: Und das wurde auch richtig gut angenommen. Wir hatten einen kleinen Online Shop, wir hatten so ein kleines Büro, sage ich mal, wir hatten so ein bisschen die Weichen gestellt und das lief über ein paar Wochen und Monate ganz gut. Und das ist ehrlicherweise dann aber auch ging vor Gericht, weil es da auch Unstimmigkeiten gab.

00:13:14: Ja, dass sich das dann alles so aneinandergereiht hat, das war schon, wie gesagt, 2019 wirklich schwierig, da auch den Mut nicht zu verlieren. Und wir sind dann über eine Bekannte, die wir noch sozusagen aus dem Influencer Dasein kannten, an eine Freundin gelangt, die wir dann auch 2019 als erste Mitarbeiterin eingestellt haben.

00:13:35: Und die hat dann den Kontakt nach Italien hergestellt zu einer Agentin. Und da muss man sagen, zu dieser Person haben wir immer noch Kontakt. Krass, die ist immer noch unsere erste Ansprechpartnerin in Italien. Dort sitzt unser Stricker, über den wir auch nach wie vor produzieren.

00:13:51: Und das war dann der Startschuss, wo es richtig losging, zumindest ein halbes Jahr, bis dann Corona anfing. Dazu kommen wir dann auch noch mal. Also man muss jetzt schon sagen, auch wieder, ich weiß ja, dass ganz viele, ne, ich muss mich schon kratzen, ganz viele haben eine Idee.

00:14:06: So und dann kommt und dann ist man da super motiviert und dann sieht ja auch auf Instagram immer alles so leicht aus und dann kommt der erste Windstoß und alle kippen Warum? Weil es immer alles so einfach aussieht. Was war es bei euch? Ihr habt so viele, wir sagen in Österreich Watschen bekommen am Anfang, vor allem 2019, wie ihr begonnen habt und ihr seid immer wieder war was, wie schafft man es?

00:14:27: Begeisterung und Leidenschaft hin oder her. Aber dass man wirklich sagt, auch als Paar, das muss ja für euch als Paar auch eine riesen Herausforderung gewesen sein, dass man da sagt, okay, wurscht, wir machen weiter. Gibt es da so diesen ultimativen Tipp, weil ich weiß, dass viele zuhören einfach, hey, wir haben so eine große Frau und wir fragen uns, warum machen wir das eigentlich?

00:14:43: Gibt es diesen ultimativen Ratschlag, wo du sagst, okay, das war bei euch so ein bisschen? Ja, ich glaube, also man muss ja fairerweise immer dazu sagen, dass wir ja sozusagen schon ein bestehendes Business hatten. Und natürlich haben wir uns ja auch in jungen Jahren schon ein bisschen, sage ich mal, Eigenkapital aufbauen können.

00:14:59: Es war ja auch nicht so, dass wir sozusagen einen Topf hatten, aus dem wir uns immer bedient haben und dass man dann irgendwann vielleicht auch einfach ganz pragmatisch die Reißleine ziehen muss, weil kein Geld mehr da ist. Also wie gesagt, wir hatten ja immer parallel die Möglichkeit, das andere Business fortzusetzen.

00:15:14: Aber deine Frage zu beantworten, ich glaube, dieser, dieser Wunsch, dieser Wille, der war schon sehr, sehr tief drin, weil dann öfters auch oder immer häufiger dieses jetzt erst recht kam cool, so es Kann doch nicht sein, dass das so schwierig ist. Wir bewegen uns ständig in dieser Fashion Welt und die haben da auch irgendwann mal angefangen.

00:15:33: Also wir haben Zugang zu Personen. Es muss doch irgendwann mal jemand dabei sein, der es wirklich ernst meint und mit dem wir ja auch erst mal klein anfangen können. Wir wollten ja nicht direkt das Rad neu erfinden. Und ich glaube, wie gesagt, wir hatten ein bisschen finanziellen Puffer, aber dieses, dieser Glaube an die Sache, der war sehr ausgeprägt.

00:15:53: Und man muss auch dazu sagen, das hat sich dann aber erst im Laufe der Zeit, glaube ich, herausgestellt. Als Paar hat man natürlich auch immer den gleichen Ansatz und den gleichen Drive, glaube ich. Wir haben ja auch ein paar Gründer kennengelernt, die dann auch teilweise im Streit auseinandergegangen sind, weil da unterschiedliche Erwartungshaltungen dranhingen.

00:16:12: Wir kamen sozusagen von dem gleichen Standpunkt und wir haben immer an einem Strang gezogen und wollten immer dasselbe sozusagen. Ich glaube, das hat uns eher zusammengeschweißt, als dass es uns irgendwie auseinandergerissen hätte. Ich finde das, was du gesagt hast, Jetzt erst recht Gedanken, den finde ich unglaublich schön, denn ich glaube, das ist, was unsere Generation oder generell jetzt vielleicht noch die jüngere Generation, diesen Jetzt erst recht Gedanken, der fehlt mir manchmal so ein bisschen.

00:16:40: Und ich will es überhaupt nicht pauschalisieren. Aber es ist, ich finde, und auch das kann jeder, jeder, der jetzt zuhört, als Motivation mitnehmen, dass man sagt, okay, wenn was kommt, jetzt erst recht. Mich kitzelt das dann immer so innerlich und dann denke ich mir, dir zeige ich es, egal wen, allen voran mir selbst, will ich es beweisen. Deshalb finde ich das großartig, dass du sagst, okay, ihr habt euch nicht abbringen lassen, jetzt erst recht.

00:16:59: Und was ich auch ganz bewundernswert und schön finde, und ich glaube, das ist auch etwas, dass man sagt, okay, man sucht sich einen Sparring Partner, der ich ziehe mit, egal was ist. Und natürlich gibt es Krisen. Du hast es jetzt schön gesagt, dass du gesagt hast, okay, aber du wirst auch, das weiß ich auch gibt es Meinungsverschiedenheiten.

00:17:15: Aber ich glaube, die Grundintention war immer dieselbe. Was sagt ihr zu dem Vorurteil? Und ich stelle es jetzt mal ganz frech in den Raum. Ja, eh alles easy, weil Eileen, Eileen König war damals ja schon riesig. Wir waren auf allen Fashion Weeks oder vielen Fashion Weeks gemeinsam. Das ist ja super gelaufen.

00:17:31: Das ist nur deshalb so, weil du die Reichweite hattest. Wie oft hörst du diesen Satz eilen und wie sehr kotzt er dich an oder denkst du ja, hat sicher geholfen. Wie siehst du das im Nachhinein? Also ich muss sagen, dass ich den Satz tatsächlich gar nicht so häufig höre, aber ich glaube, weil es bei mir inzwischen auch so einen kleinen Switch gab.

00:17:52: Aber am Anfang hast du sicher gehört, aber jetzt redet er, jetzt bist du die Unternehmerin. Aber damals, wie du angefangen hast, war es glaube ich schon noch so, dass sie sagen, er ist ja aufgelegt, dass es läuft, weil du hast ja so und so viel tausend Follower. Also es wäre eine Lüge zu sagen, dass das nicht geholfen hat. Natürlich hat es geholfen, Reichweite zu haben, zu generieren.

00:18:13: Am Anfang ist jedes Startup scheitert oft am Marketing Budget. Sprich, überhaupt gesehen zu werden, musst du extrem viel investieren in verschiedenen. Heutzutage gibt es unendlich viele Kanäle, Marketing Budget auszugeben.

00:18:29: Aber am Ende muss ich auch oder müssen wir fairerweise sagen, hat es natürlich diesen diese Reichweite bekommen, weil ich schon so aktiv war auf Instagram und aber auch mein mein Netzwerk.

00:18:45: Karin, du bist seit Tag 1 unserer Supporterin. Das ist natürlich das, was uns am Ende das Label geholfen hat zu wachsen, sage ich bis heute, dass ich ohne meine Mädels, ohne unseren Support würde das so natürlich nicht stattfinden.

00:19:04: Wahrscheinlich so in der in dem Ausmaß, wo wir jetzt sind. Da muss ich auch ehrlich sein. Und das ist aber das ist schön, dass du das auch siehst, Weißt du, diese Wertschätzung, weil ich glaube schon, wenn man dann auf einen gewissen Zeitpunkt dieses gibt Menschen, ich habe das im Fußball auch oft beobachtet, wenn dann das Geld da ist, dann vergisst man irgendwie so ein bisschen.

00:19:20: Ich sage jetzt auch, da will ich nicht pauschalisieren, aber man tendiert oft dazu, dass man dann so diese Dankbarkeit, die ist zwar noch da, aber das spürt man bei euch. Und ich finde, das zeichnet aber euch auch aus. Und ich glaube, deshalb passiert auch viel Gutes, weil ihr dankbar seid für die Menschen, die euch auch seit Jahren begleiten. Und das finde ich großartig.

00:19:36: Also das ist auch ganz, ganz wichtig. Ich glaube, das Lehrgeld, das ihr bezahlt habt, vor allem 2019 das hat auch sein müssen. Ich sehe das halt immer als Lehrgeld. Jedes Studium der Welt kann dir das nicht bezahlen, was du da verloren oder was ihr da verloren habt. Und diese ganzen, diese Lessons learned, wo ihr die Hänge polizeilich gesucht, die anderen, die irgendwie taking the piss.

00:19:57: Aber ich glaube, das gehört dazu. Und so weißt du halt he, das wird mir nicht mehr passieren. In der Regel passiert dieser Fehler oder diese Fehler nur einmal und dann siehst du ganz anders hin. Also Fehler passieren nach wie vor, aber auf unterschiedlicher Ebene. Also ich würde sagen, wir haben gefühlt jedes Jahr irgendein Big Project, wo wir sagen, das kann doch wirklich jetzt nicht wahr sein, dass das jetzt passiert.

00:20:21: Aber ich kommuniziere das auch einfach nicht so gerne. Nicht weil ich irgendwas verstecken möchte. Im Gegenteil, ich bin eher so, ich kann das gar nicht. Vielleicht kannst du es so ein bisschen nachvollziehen, wobei du schon sehr offener auf deinem Kanal bist.

00:20:37: Aber bei mir ist es immer so, ich weiß ja mein recht privilegiertes Leben und möchte dann nicht so im, sage ich mal, so Banalitäten, die es vielleicht für andere sind, dann auch noch so auf Instagram die ganze Zeit scheren.

00:20:54: Ich weiß nicht, da habe ich irgendwie eine Hemmschwelle inzwischen, aber vielleicht auch, weil ich jetzt Mom bin. Aber so dieses, wir haben wirklich auch dieses Jahr wieder so ein Pain in the aß gehabt Anfang des Jahres, womit Tobi gefühlten Vollzeitjob füllen musste, das gerade zu biegen wird ist noch nicht gerade gebogen.

00:21:14: Das ist immer noch vor Gericht. Aber das, was wir nur sagen wollen ist, es schaut natürlich nach außen oft sehr easy, leicht aus glamourös. Tobi sagt immer, ich habe es perfektioniert, Sachen nach außen hin so zu tragen, das ist perfekt aussieht.

00:21:31: Aber das mache ich nicht, irgendwie zu Hey, wir sind sondern im Gegenteil, ich möchte dann nicht noch irgendwie draufhauen. Es ist krass, dass du das jetzt eigentlich so runterspielst, dass du sagst, es sind Banalitäten. Man muss halt schon sagen, Banalitäten sind sicher nicht mehr. Ihr seid für Menschen verantwortlich.

00:21:47: Wir sind da heute reingegangen, das Büro ist prall gefüllt, es sitzen viele und ich finde schon, dass du dich da oft ein bisschen unter Wert verkaufst, weil was ihr da geschaffen habt, ihr habt Verantwortung. Wir haben im Vorfeld darüber gesprochen, da geht es halt Summen. Ihr habt keine Fremdfinanzierung.

00:22:02: Ich will das ganz klar sagen, bei mir in meinem Podcast geht es null Zahlen. Mir ist es so wurscht. Bei mir geht es viel mehr die Geschichten, die man jetzt erfahren, dass du einfach sagst und auch ehrlich bist. Und auch da glaube ich, muss man aufpassen, weil ich finde schon auch auf Instagram ist es ein schmaler Grad, dass Menschen sagen, ja, bei der sie die mal ist perfekt, dass das läuft.

00:22:18: Und ich bin dann selber oft, dass ich mir denke, ich würde mir wünschen, du redest mehr aber auch ehrlich über die Struggles, weil die können sich so viel Menschen mit identifizieren, aber nicht jeder will das. Und auch das muss man akzeptieren. Umso cooler ist, dass ihr da sitzt und hey, da gibt es das und nochmal, ich habe es gerade gesagt, keine Fremdfinanzierung und so eine Winterware kostet Schotter.

00:22:37: Also das ist ja krasse Qualität. Vielleicht kannst du diese Summe mal nennen, wenn du das magst. Ich will euch da nicht vorgreifen, aber das sind Summen. Ich will, dass die Leute verstehen. Auch das ist schon sehr privat und sehr intim. Aber ich finde es, wie du ja auch sagst, also einfach mal ein Gefühl zu bekommen, warum kannst du ja mal beantworten, wie viel kostet so eine Winterkollektion seit dem Einkauf oder du kannst mehr darüber erzählen.

00:23:03: Was mir noch mal wichtig ist, wie gesagt, ich glaube, wir waren schon insofern privilegiert, dass wir natürlich 1 Reichweite nutzen konnten, ich sage mal, aus den Followern dann Kundinnen zu machen. Wie gesagt, weil es weiß jeder Marketingbudget, Neukundenansprache ist einfach teuer. Aber mittlerweile muss man sagen, weil das wird ja dann auch häufig einfach ein bisschen darauf reduziert, was schade ist und was ja auch nicht der Wahrheit entspricht.

00:23:27: Es ist wirklich nur ein kleines Rädchen in einem Riesenapparat, der mittlerweile dranhängt. Man muss wirklich sagen, bis heute ist der Fokus immer das Produkt. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig. Ich hoffe, Leute, die uns vielleicht schon kennen und was von uns haben, spüren das auch.

00:23:44: Das schließt ja ganz gut an deine ursprüngliche Frage an. Es war uns wirklich von Tag 1 an wichtig, eine gewisse Qualität zu liefern und ich hoffe, ich täusche mich nicht, dass Aydin ja auch für eine gewisse Qualität steht. Absolut. Und da wollten wir halt auch nie Abstriche machen. Das war und das ist schwierig, weil mittlerweile haben wir uns beispielsweise mit dem Stricker, von dem ich vorhin erzählt habe, in Italien darauf verständigt.

00:24:07: Wir haben immer zwei große Kollektionen im Jahr. Einmal Spring Summer und dann Autumn Winter. Und man muss sagen, Strick ist so ein bisschen unser Fokus und das, wofür wir, glaube ich, auch stehen. Und man kann sich ja, glaube ich, vorstellen, Strick aus Italien kostet dieses Jahr haben wir das erste Mal ein Prepayment gemacht und sind insgesamt auch, würde ich sagen, zu 80, 90 Prozent in Vorleistung gegangen.

00:24:28: Und das ist ein siebenstelliger Betrag alleine für eine Kollektion, abhängig von Personalkosten, von Mietkosten, von laufenden Kosten, von Shooting Kosten. Also das ist schon immens, weil man ja manchmal auch das Feedback bekommt.

00:24:45: Da muss ich aber einmal durchatmen, wenn ich da den VK sehe. Es ist ein reines Margengeschäft. Teilweise sind wir unterkalkuliert, weil wir es selbst vertreten ist das falsche Wort, aber uns dann schwer tun, das auf den Kunden umzulegen. Aber wichtig ist einfach nur noch mal zu betonen, man bereichert sich nicht daran.

00:25:03: Gerade die Rohstoffe sind so unfassbar teuer geworden. Aber wie gesagt, ich glaube und hoffe, die Kunden, die uns dann tragen, merken auch, dass da was hinter steckt. Absolut. Tobi, du machst das so gut, ich könnte stundenlang zuhören, ohne Spaß. Das ist wieso? Ja wirklich jetzt ehrlich, du machst das so gut, weil du erklärst es auch verständnisvoll und ich check sogar und als Laie, was einfach auch dahintersteht.

00:25:27: Du sagst siebenstellig. Wie viele Mitarbeiter innen beschäftigt ihr mittlerweile? Also wir sitzen jetzt hier im Büro. Man muss das immer ein bisschen differenzieren, wenn wir jetzt, sage ich mal, Aydin und mich dazu zählen, weil wir öfters im Büro sind, sind wir zehn. Wir haben fußläufig von hier in der Hamburger Innenstadt ein Store.

00:25:44: Da haben wir gerade so einen kleinen Umschwung gehabt. Da sind wir, ich sag mal, im Schnitt so sieben Personen. Also hängt schon auf jeden Fall auch ein Personalapparat dahinter. Und wie gesagt, Fokus ist immer das Produkt. Dieses Produkt würde niemals zustande kommen ohne das Team. Das ist schön, hast auch schön gesagt, ich glaube Das ist einfach auch was, ich spüre das, diese Dankbarkeit und das zeichnet euch aus.

00:26:07: Das muss ich wirklich sagen. Es gab dann schon, kann ich mich noch erinnern, ich hoffe ich rede jetzt keinen Blödsinn. Dann kam Corona und ich weiß noch, das war April und da kam dann, da warst du dann die absolute Maschine, weil hast du ganz viele Styles auch und hast dir gedacht, ich nutze jetzt diese Zeit, wo andere zu Hause liegen und jetzt nicht wissen, wie es weitergeht.

00:26:25: Und ihr wusstet ja selbst nicht, wie es weitergeht. Aber ich glaube, das war schon so ein bisschen auch der Moment, da ist es mir dann auch Fakt, sind so geile Sachen. Und in der Zeit hast du das wirklich, habe ich richtig in Erinnerung oder schlau gemacht. War das dann auch so ein Knackpunkt, wo du gewusst hast, okay, es könnte funktionieren und du hast es wahrscheinlich, das hast du glaube ich mal zu mir gesagt, zur richtigen Zeit auch dann so gemacht, auch wieder ein Bauchgefühl, schätze ich mal.

00:26:48: Kannst du dich noch erinnern, Karin, wir waren zusammen Mailänder Fashion Week, Corona ist ausgebrochen, stimmt, das war die letzte, wir haben noch den Flug vorher bekommen zurück, weil ich nicht bei Armani eingeladen war auf der Fashion Show. Na gut, sind wir früher zurück nach Hause geflogen und da fing es an zur Armani Show.

00:27:09: Damals ging die Eilmeldung los, Corona, Mailand ausgebrochen, alle haben versucht, ihre Flüge noch auf unseren Flug umzubuchen etc. Pp. Also da war wirklich, dass man dann das erste Mal gedacht hat, okay, hier ist irgendwas ganz crazy im Gange.

00:27:27: Gut, wir sind nach Hause geflogen, wir haben gerade in unserem alten Office unterschrieben gehabt, das war Februar, März, ganz frisch mit unserer Mitarbeiterin damals und saßen dann da zu zweit Shutdown.

00:27:44: Wir so, ja, supi Timing gerade frischen großes Office angemietet, wir waren voller Tatendrang, hatten richtig Bock und dann ging es ja auch los, etliche Influencer Events abgesagt, Kooperation auf Eis gelegt, weil kein Budget mehr da, weil alle Brands erstmal meinten, okay, wir müssen jetzt mal kurz schauen, wie es weitergeht, wie es weitergeht, wie entwickelt sich das mit Corona?

00:28:08: Haben die Leute überhaupt noch Lust, Mode zu kaufen? Jeder hat ja erst mal seinen Stift liegen lassen wir dann im Office und was machen wir jetzt? Und das war eigentlich dann so der entscheidende Knackpunkt, wo wir gesagt haben, alles klar, Wir wissen gerade nicht, wie es mit mir als Einzelunternehmen als Influencerin weitergeht.

00:28:31: Wir wissen nicht mehr, wie es mit Instagram weitergeht. Wir fokussieren uns jetzt komplett aufs Label. Und das hat man auch gemerkt, muss ich sagen. Ich glaube, das war auch so eine Entscheidung von dir. Du hast dich bewusst, weil ich habe das immer dann weiter durchgezogen. Ich bin in diesem Influencertum geblieben und du warst weg. Das war wirklich eine, also weg im Sinne, du bist da rigoros.

00:28:48: Du hast gewusst, also für mich als Außenstehende, ich kann immer nur von mir sprechen, war das eine All in Entscheidung. Hey, wir machen das jetzt. Und das habe ich gefühlt. Ich glaube, und das ist so bei jeder Geschäftsidee, die man hat, das ist diese Leidenschaft, du musst all in gehen und sonst funktioniert das nicht.

00:29:04: Das ist meine Meinung. Und du bist immer für mich das Paradebeispiel, wenn ich irgendwelche Keynotes halte, wenn ich mit Menschen spreche. Beides zu fahren auf Dauer ist schwierig. Und ich glaube, du hast es zur richtigen Zeit, zum richtigen Moment gemacht von mir als Außenstehender. Man muss aber auch dazu sagen, ich war da an einem Punkt als Influencerin, ich mache das ja seit 2013 quasi mit die erste in Deutschland.

00:29:29: Und ich war an einem Punkt, wo ich selber ein bisschen genervt war von der Schnelllebigkeit von dem sehr, dann doch sehr objektiven, oberflächlich, gerade auf internationalen Fashion Weeks.

00:29:46: Es gab Momente, da wurde man nicht mehr mehr begrüßt, wenn man anscheinlich uncool ist. I don't know. Auf jeden Fall weiß ich, ich war immer sehr froh, dass Tobi dabei war und er mich immer wieder geerdet hat und gesagt hat, scheiß doch drauf, so nach dem Motto. Ja, ich weiß. Also wenn du nicht dabei gewesen wärst, I don't know.

00:30:04: Auf jeden Fall war das dann einfach, dass ich gesagt habe, wir müssen das jetzt andersrum probieren, weil ich war genervt vom Influencer Dasein zu dem Zeitpunkt. Und wir waren voller Tatendrang mit dem Label. Wir wollten etwas schaffen.

00:30:20: Wir wollten etwas schaffen, auch für unsere Zukunft und unsere Vision. Tobi und ich haben immer sehr, sehr, wie sagt man, wir haben dieselben Vorstellungen vom Leben, dieselben Werte und wir haben immer gesagt, wir möchten gerne irgendwann eine Familie gründen.

00:30:37: Aber mir für mich oder für uns war irgendwie klar, dass das nicht auf Basis einer App für uns funktionieren sollte. Ich wusste nicht, wenn ich Mama bin, möchte ich das überhaupt noch zeigen. Jetzt share ich ja schon einiges, aber so ich war mir einfach nicht sicher. Ich wollte erst mal eine Basis haben, eine zweite Basis und ja, dann sind wir all in gegangen.

00:30:57: Du willst irgendwas sagen? Ja, ich habe auch schon mal ganz kurz Corona angesprochen. Man muss dazu sagen, wie gesagt, ich glaube, viele die Gründen haben Drive, die haben Bock. Also du machst es ja nicht einfach so aus einer Laune heraus, sondern du hast ja schon großen Plan und wenn du so ein Businessplan ausstellst, machst du es ja auch über Jahre.

00:31:15: Und ich glaube, ein bisschen Glück gehört dann am Ende auch immer dazu. Das sage ich deshalb, weil ja, es war so, die erste Kollektion sollte Ende März ausgeliefert werden, 2020, ich weiß nicht mehr, was der 1. April 2020 für ein Tag war.

00:31:31: Corona ist ausgebrochen und die gesamte Produktion lag still. Wir hatten schon angeteasert, wir wollten online gehen, die Ware konnte nicht ausgeliefert werden. Das war dann noch mal so der Höhepunkt des Tals der Tränen. Dann muss man aber fairerweise sagen, dann ging es richtig los, weil wir als dann alle ins Homeoffice mussten, die perfekte Ware hatten, die sozusagen auch fürs Homeoffice geeignet war.

00:31:55: Viele, die dann in Calls waren, haben dann unsere Stricksets angehabt, die halt super cosy, aber trotzdem sophisticated. Ja, genau. Und das damit konnte ja keiner rechnen, auch als wir gesagt haben 2018 so wir wollen uns ein zweites Standbein aufbauen. Wer hätte damit rechnen können, dass über eine Jahre, über Jahre eine Pandemie ausbricht.

00:32:13: Aber das, wie gesagt, war dann 2020 so ein bisschen der Startschuss, wodurch wir uns dann auch ein bisschen Puffer aufbauen konnten finanziell, wo wir mal durchatmen konnten, wo wir endlich auch verbindliche Ansprechpartner hatten. Wie gesagt, ich glaube, dieses Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort das richtige Produkt zu haben.

00:32:30: Ich glaube, viele Gründer, die ein Produkt, also keine Dienstleistung, sondern ein Produkt auf den Markt bringen, entweder gibt es das schon oder die machen etwas in abgewandelter Form. Ich glaube, du musst dann auch immer am Puls der Zeit sein und genau diesen nie treffen, der einfach manchmal von Faktoren abhängig ist, die du nicht beeinflussen kannst.

00:32:48: Ich glaube, das war rückblickend unser unser Startschuss, dass wir dann auch noch parallel, was Aydin gerade sagte, Influencer Dasein wurde runtergefahren, uns zugute kam All in zu gehen. Unsere Mitarbeiterinnen haben wir damals kontinuierlich aufgestockt von geringfügig über Teilzeit in Vollzeit.

00:33:07: Wir haben uns dann noch ein zweites Teammitglied dazu geholt, die auch bis heute dabei ist. Aydin ist keine gelernte Designerin. Ich bin es auch nicht, weil ich glaube das auch ein ganz wichtiger Faktor. Das eine ist Fokus Produkt, aber ohne ein Team und auch ein Team, das deine Vision teilt, funktioniert das Ganze nicht.

00:33:25: Du hast jetzt was ganz Gutes angesprochen. Ich habe es gerade mitgeschrieben. Ich glaube, was auch ganz viele Gründer innen, das ist auch wieder meine Erfahrung, den Fehler machen, dass sie glauben, sie können alles und dass sie auf einmal glauben, sie machen ein Modelabel und sie können jetzt designen. Woher soll ich wissen, wie man so einen Schas zeichnet?

00:33:40: Und ich glaube auch da ist es so oder so als Schnittzeichnung, was man zuerst gerade gezeigt hast im Büro. Es ist ja keine Ahnung. Und ich glaube, du musst aber auch, ich darf ja meine Podcasts so reden, wie ich rede, die Eier haben, dass du sagst, okay, ich kann nicht alles können und nicht zu stolz sein. Und ich glaube, ganz viele Gründer, ich weiß nicht, ob ihr mir da zustimmt, sind zu stolz.

00:33:56: Sie sagen, okay, ich hole mir jetzt jemanden, wo ich mir immer denke, das ist ja deppert. Wie sollst du wachsen und wie sollst du jemals irgendwas erreichen, wenn du nicht Du kannst ja nicht alles können, oder? Das ist meine Meinung. Also ich gebe gern ab, weil ich Woher soll ich wissen, wie man einen Vertrag macht? Ich weiß das nicht. Also ich glaube bei vielen, gerade im Start up Bereich, fehlt es natürlich vielleicht im ersten Moment am Budget, noch Expertise dir reinzukaufen mit Personal, aber das war für uns halt unabdingbar.

00:34:27: Ist ein Invest oder in Europa? Es ist ein Invest. Ich glaube, was viele unterschätzen ist, als Gründer zahlst du dir eigentlich die ersten Jahre gar nichts aus und investierst eigentlich in die Expertise in dein Personal.

00:34:45: So haben wir es zumindest gemacht, dass wir gesagt haben, wir brauchen ein Fundament. Ich kann mit meinem mit meiner Leidenschaft reingehen. Ich kann irgendwie sagen, ach Mensch, ich möchte dieses Piece in der Qualität haben, in der Farbe.

00:35:02: Ich sehe das irgendwie für nächstes Jahr. Also das sind schon meine klaren Visionen, aber eine technische Zeichnung kann ich deswegen trotzdem noch nicht schreiben oder habe dann die Kontakte zu den jeweiligen Produzenten. Und ich glaube, das ist so so wichtig, dass man erst mal im ersten Moment als Gründer zurückfährt, zumindest was das Budget anbelangt, dass du nicht da den Cashflow hast und dir die Taschen voll machen kannst.

00:35:31: Und ich glaube, das ist aber schon was, wo ich auch immer wieder betone, das wird uns vorgelebt auf LinkedIn und keine Ahnung was. Und du siehst nur und gründest und fährst das geile Aut, wenn du wirklich langfristig, nachhaltig oder dann muss man halt einfach auch so klar sein im Kopf und hey, geht sich nicht aus.

00:35:47: Also ich glaube, du kannst über kurz oder lang nur dann dich durchsetzen, erfolgreich sein, wenn du checkst, dass es eben nicht die G Klasse geht oder nicht ich sage jetzt irgendwas. Die G Klasse ist immer mein Beispiel. Ich weiß, ich hatte Hauptsitz eigentlich als Auto, aber das meine ich. Es ist so viel mehr und es ist meistens oder in 98 Prozent der Fälle ein Invest.

00:36:06: Ein Invest in sich selbst, in die Brand, die man gründen möchte und für das muss ich mir Hilfe holen, weil du kannst nicht alles können. Also wir versuchen zum Beispiel auch das Team nach wie vor, nicht klein, aber ich möchte gar nicht so schnell wachsen, vor allen Dingen auch personalbedingt, weil am Ende des Tages mit jedem neuen Mitglied holst du dir ja auch eventuell eine neue Energie rein.

00:36:30: Unverantwortung und Geld. Ja, das sowieso. Aber wir versuchen da ganz weise zu wählen und uns ist dieses Familiäre im Team halt schon wirklich sehr, sehr, sehr wichtig. Und dementsprechend, ja, ist es.

00:36:49: Also es ist schon, wie du sagst, es ist halt ein Invest und das ist für mich oder für uns glaube ich, dass das Wichtigste ist ein gutes auf Augenhöhe Team, das einfach zusammenhält, egal ob es gerade mal schwierig wird oder nicht.

00:37:07: Genau. Was mir noch wichtig ist, das mit dem Gründen. Ich finde das auch mal schon so ein geflügeltes Wort, auch so Startup. Man muss ja fairerweise sagen, man hat ja einen Plan, man hat Hoffnungen, Wünsche, Träume und man tauscht sich ja auch aus. Man sieht Erfolgsstories und Podcasts auf LinkedIn.

00:37:23: Man wird ja eigentlich immer nur mit Positivbeispielen konfrontiert. Natürlich hört man auch immer mal wieder oder dann im Laufe der Zeit, dass die Anzahl derer, die es nicht geschafft haben, glaube ich, in den letzten Jahren extrem gestiegen ist. Aber ich glaube, man darf am Ende immer diese, den Kern der Sache nicht aus den Augen verlieren.

00:37:41: Egal ob es gut läuft, ob es schlecht läuft, weil das muss man ja auch dazu sagen, dann hat man eine gute Kollektion, dann könnte man sich ja mal zurücklehnen und dann so ein bisschen diesen CEO Startup Lifestyle so ein bisschen nach außen präsentieren. Aber nein, es ist so schnelllebig. Und gerade in der Fashion Branche muss man ja auch immer, ist man ja ein bisschen antizyklisch unterwegs, dass man schon sehr weit im Voraus plant.

00:38:01: Man muss, wie gesagt, diese Verantwortung muss man abgeben. Man muss sich ein Team aufbauen, an das man glaubt. Und ich glaube, es ist auch ganz wichtig, dass das Team auch den eigenen Spirit, egal ob es gut oder schlecht läuft, auch vorgelebt bekommt. Also dass man auch immer ein bisschen vorweggeht, dass man das Team schützt, aber immer so für das große Ganze.

00:38:24: Ach Tobi, ich bin ja echt stolz, schau dir mal an. Und ich glaube aber genau darum geht's. Und ich meine es nicht, aber du sprichst einfach Dinge an und ich glaube schon, wie du sagst, das Gründen, das tut man schnell mal, weißt du. Und man liest und wir haben uns heute im Vorfeld auch unterhalten über viele Learnings.

00:38:41: Gibt es so ein, was du teilen möchtest, was ihr teilen möchtet, eines der größten Learnings oder wo ihr richtig auf die Fresse gefallen seid oder wo ihr euch getäuscht habt oder irgendeine Geschichte von den vielen. Ich kenne ja viele, wo du sagst, hey, da haben wir echt einmal uns gedacht, gibt's das wirklich?

00:38:57: Und es ist uns echt passiert. Also wie gesagt, ich habe ja vorhin meinte, ja, der Apparat wird immer größer, das fängt ja an mit Produzenten, Fulfillment, wo lagert man die Ware? Dann leben wir ja auch durch Social Media sehr stark, zum Beispiel auch vom Packaging.

00:39:13: Also das hält ja beim Produkt nicht auf. Wir wollen ja, dass man ein richtiges Einkaufserlebnis hat. Ich habe von unserem Store gesprochen. Man möchte ja auch, dass wenn man in unseren Store kommt, direkt merkt, da steckt was hinter, da ist eine gewisse Qualität und es waren wirklich viele dann im Laufe der Zeit dabei, die einen tollen Job gemacht haben.

00:39:32: Wir haben super Produzenten Beziehungen aufgebaut, tolle Dienstleister gefunden, auch für den Online Shop, neben dem Onlineshop, den wir haben und unserem Store sind wir auch, also für uns ist das dann BB der Wholesale, dass wir da auch langjährige Partnerschaft mit Bräuninger haben, mit der KaDeW Gruppe, was uns ja auch sehr stolz macht.

00:39:51: Aber wo wir mal richtig auf die Nase gefallen sind, ist es tatsächlich noch gar nicht so lange her. Das war mit unserem letzten Fulfillment Partner, das wäre, glaube ich, ein eigener Podcast, aber da sind Sachen passiert, die kann man sich, glaube ich, nicht vorstellen Und ist auch wieder ein aktuelles juristisches Thema, über das ich nicht so viel sagen kann, darf, aber das hat mich auch viele Nerven gekostet und das war alles im Live Betrieb.

00:40:15: Viele Kunden haben es glücklicherweise nicht mitbekommen. Wir haben auch durch das Team, das dann riesen Support geleistet hat, das irgendwie auffangen können. Das war ein Q letztes Jahr zur absoluten Peakzeit. Also was da schief gelaufen ist, das ist Wahnsinn.

00:40:32: Anfang des Jahres, diesen Jahres offline, also okay. Und was war da der Grund, warum? Na ja, weil wir switchen mussten, haben natürlich sofort die Reißleine gezogen und man muss dazu sagen, das Fulfillment vorab war auch ein renommiertes.

00:40:49: Also da waren auch viele namhafte Brands, aber und das, wie lange waren wir dort? Ja, ich versuche mich kurz zu fassen. Wir waren schon über ein Jahr bei diesem Fulfillment. Das war in Hamburg, das war uns auch immer sehr wichtig. Man konnte schnell selbst mal hin Wareneingänge kontrollieren, Rücksprache halten bei technischen Neuerungen und die haben dann den Standort aufgegeben und sind nach Hessen in Richtung Frankfurt gegangen.

00:41:14: Und uns wurde aber versprochen, alles wird schöner, besser, toller. Und genau das Gegenteil war der Fall. Und es hieß immer, man könne innerhalb von einer Woche im Live Betrieb das Lager wechseln. Die Lagerlogik konnte nicht übernommen werden, das Lager war zu klein, es wurde nicht sortenrein verpackt, so dass dann, als alles aufgemacht wurde, unsere Ware nicht gefunden werden konnte.

00:41:35: Systeme liefen vor Ort nicht, es konnte nicht erstattet werden, Wareneingänge konnten nicht angenommen. Unser ganzes Packaging lag in irgendwelchen Kartons, wo keiner wusste, wo sie sind. Das ist die Kurzfassung dessen, weshalb der Baum ordentlich gebrannt hat, weshalb wir dann auch im Live Betrieb im Januar einen erneuten Fulfillment oder was heißt in der neunten aber einen Umzug vollzogen haben.

00:42:00: Wir freuen uns riesig, dass wir jetzt einen tollen, verlässlichen Partner gefunden haben. Aber da stecken dann ja Mengen Bestellaufkommen hinter. Das war schon, das wünsche ich niemandem. Also das war, das war toll.

00:42:18: Ja, ich glaube, was man auch nicht unterschätzen darf, ist Strick oder Q ist ja euer wichtigstes Quartal im Jahr. Das muss man ganz klar sagen, der Fokus drauf. Und wenn da dann Sachen schiefgehen, wo du eigentlich alles dranhängt das restliche Jahr, das ist dann schon hardcore. Wie schafft man es in Krisen, in Zeiten?

00:42:34: Und ihr hattet viele und ich auch jetzt wieder für all diejenigen, die jetzt zu Hause zuhören, für alle Gründerinnen, aber auch so generell einen kühlen Kopf zu bewahren. Gibt es so diesen ultimativen Tipp, den Ratschlag, wo ihr sagt, okay, das hat euch einfach auch geholfen? Ich glaube auch, ich glaube, wie gesagt, das klang ja schon an einmal.

00:42:54: Ich glaube genau, es ist ein Mix aus mehreren Faktoren. Ganz klassisch Hoffnung niemals aufgeben, ans große ganze denken, Verantwortung abgeben können. Also sich auch wirklich frühzeitig Expertise reinholen. Aber ich glaube auch, was wichtig ist, auch seinen eigenen Wert, also direkt klar zu machen.

00:43:15: Also fairerweise, wir sind auch noch jung und manchmal gerät man dann ja auch an Dienstleister, die machen ihren Job seit 20 30 Jahren, die einem dann ja manchmal so erzählen wollen, wie das Business läuft, aber die dann auch davon zu überzeugen, nein, mit uns halt nicht, wir möchten so und so vertrauen uns, Glaub daran, davon profitiert ihr auch.

00:43:38: Ich glaube, das ist auch ganz, ganz wichtig, da Farbe zu bekennen, den eigenen Stellen und Marktwert. Und das ist auch nach wie vor so, was ich auch so meine mit Verantwortung abgeben und ein Team sich aufbauen, das auch zu erziehen, das ja im Zweifel dann auch in unserem Alter oder ein bisschen jünger ist, zu sagen, steh zu dem, also wer wir sind, wer du bist und lass dich da nicht klein machen, Weil man muss fairerweise sagen, ja, das Influencer Dasein, die Social Media Welt ist das eine, aber Verhandlungen mit Einkäufern, mit Männern, die 20 30 Jahre in ihrem Job sind, Verhandlungen zu führen, ist noch mal was anderes.

00:44:16: Ich glaube, was man auch wieder allen zu Hause mitgeben kann, ist nie unter Wert verkaufen und für sich selbst einstehen. Und ich erfahre das selber oft, wenn ich irgendwo reingehe in ein Meeting und dann sitzen da nur Männer und ich komme rein als die Blondine oder ich gehe auf eine Bühne, klassisches Beispiel, sitzen 400 Menschen im Publikum, davon 300 Männer und ich gehe darauf.

00:44:33: Natürlich werde ich nicht ernst genommen, aber ich glaube auch da bin ich dann wieder diejenige. Ihr habt am Anfang davon gesprochen, so jetzt erst recht und wir haben alle eine Daseinsberechtigung. Ich habe, ihr beweist es seit so vielen Jahren, vielleicht abschließend noch, ich glaube, das ist auch wichtig. Man sagt, okay, man gründet mit seinem Partner, mit seiner Partnerin.

00:44:50: Wie schafft man es, dass man sagt, okay, ihr seid seit 17 Jahren zusammen, jetzt habt ihr das Business seit sieben Jahren mittlerweile, es zu trennen, es auf den Punkt zu bringen. Es ist wahrscheinlich schwierig, nehme ich mal an, das vorwegzunehmen. Aber habt ihr auch da so einen Ratschlag für all diejenigen, die jetzt zuhören, die darüber nachdenken, auch ganz unverblümt?

00:45:11: He, das ist jetzt so unser Know how, das wir uns angeeignet haben die letzten Jahre in der Zusammenarbeit miteinander? Also ich glaube, was wir auch am Anfang gesagt haben, dass die Rollenverteilung bis heute eigentlich dieselbe ist. Und man muss ja auch dazu sagen, dass jetzt im Laufe der Zeit, egal welcher Vertriebskanal, ob Corona, Inflation, Partnerwechsel im Sinne von man wechselt einen Fulfillment Partner, neuer Produzent kommt dazu, dass das glaube ich, immer klar sein muss, auch untereinander ehrlich und offen zu diskutieren, vielleicht auch mal anzuecken, vielleicht auch mal zu streiten.

00:45:52: Es werden andere Gründer ja auch tun, Aber ich glaube, der Vorteil ist dann am Ende immer noch, vielleicht auch als Paar, man streitet anders. Mittlerweile haben wir einen Sohn, so ist es natürlich schwierig, nur weil dann 18 Uhr ist oder weil Wochenende ist dann irgendwie das aus dem Kopf zu kriegen. Aber wir versuchen dann schon so private Themen in den Fokus zu rücken.

00:46:12: Natürlich droppen wir mal am Wochenende, unser Store ist samstags geöffnet, wir haben Aktionen. Es ist eher so ein fließender Übergang. Es gibt jetzt gar nicht unbedingt so das Unternehmer Paar Aidin und Tobi und die Privatperson Aydin und Tobi. Das ist irgendwie so ein Kosmos, weil man ja auch automatisch mit Freunden, mit Familie oft über Business Themen spricht, aber es macht uns halt auch Spaß.

00:46:34: Ich weiß nicht, der Ausdruck viel noch gar nicht. Also wir sind ja auch, wie gesagt, stolz drauf. Wir freuen uns über das Kundenfeedback nach wie vor riesig, über das, was du sagst. Wahnsinnsreise. Also wie gesagt, ich tue mich schwer, Empfehlungen zu geben. Ich kann es zusammenfassen, was du gerade gesagt hast, weil du hast es wirklich schön auch wieder gesagt mit am Anfang hast du gesagt klare Rollenverteilung.

00:46:55: Einen ist definitiv das Kreative. Wir haben zuerst auch darüber gesprochen, wie so Kollektionen entstehen. Es ist super, super spannend und du bist eben der Tobi, der Hallo, du darfst ruhig reinkommen, weil es ist ja auch ein Office. Da arbeiten Menschen. Du brauchst dich nicht verstecken, das ist alles gut.

00:47:10: Geh bitte Gottes willen, danke, habe ich mit dir geschrieben. Nein, nein, okay. Ich schreibe immer mit irgendwelchen Menschen. Wer taugt das immer, wenn ich die dann kennenlerne. Aber was ich sagen will, ist klare Rollenverteilung. Aylin macht ihr Ding, du machst deine ist trotzdem miteinander. Und was mein Learning war, die letzten Jahre finde ich schon so, dass zum Beispiel ein Sonntag ein Sonntag ist und du musst jetzt nicht unbedingt, natürlich ergibt es, aber ich muss schon auch für mich klare Grenzen setzen.

00:47:35: Und ich finde Büro ist geil, weil am Freitag gehe ich trotzdem nach Hause und es ist für mich, ich hatte früher nie ein Wochenende. Wir hatten das ja nicht, das gab es ja nicht. Wochenende war wie jeder andere Tag auch. Und ich finde, das ist sowas, was ich irrsinnig schätze bei euch jetzt auch mit dem Kleinen, dass man sagt, okay, man hat diese Familienzeit und natürlich wird es Überschneidungen geben, aber ich glaube grundsätzlich gibt es eine Rollenverteilung und ist eine Struktur schon da.

00:47:58: Und ich glaube, das ist auch wichtig für die Beziehung. Ja, mir ist aber auch trotzdem auch noch mal sehr, sehr wichtig zu sagen, dass auch wir unsere Themen haben. Also wir sind ein absolutes Team. Wir können aber auch sehr gut diskutieren und Themen ansprechen.

00:48:15: Ich glaube halt Kommunikation, richtige Kommunikation. Ich bin Stier. Also manchmal ist das bei mir ein bisschen imposanter als bei Tobi, aber ich glaube, es ist extrem wichtig, Dinge auch schnell dann anzusprechen, weil Tobi ist jemand, der steht wie ein Tier über sein Team.

00:48:37: Also wirklich er würde jeden schützen und ihm ist einfach extrem wichtig, dass immer alle sich wohlfühlen und manchmal verliert er sich auch sehr schnell dann in den in den Topics und dann auch gerne mal an einem Sonntag, wo ich dann kurz Schatz und jetzt haben wir Familienzeit.

00:48:56: Und das ist halt auch immer sehr, sehr wichtig, das immer und immer wieder zu sagen. Und auch es gibt auch manchmal Tage, da sind of course ein bisschen genervt aufeinander, aber weil es dann einfach keine andere Möglichkeit gibt, als dann Themen trotzdem noch auf den Tisch zu bringen, obwohl man gerade Familienzeit haben möchte.

00:49:16: Aber es ist halt einfach so, Wir sind zu 100 Prozent das Label. Wir können niemandem sagen so und wir sind jetzt mal kurz im Urlaub, jetzt hast du mal kurz die Verantwortung für gewisse Themen. Nein, bei Tobi landet, wenn im Store mal irgendwas nicht funktioniert oder hier landen immer sofort alle Themen natürlich bei ihm auf dem Tisch.

00:49:36: Und ja, ich möchte nur einfach, dass nicht irgendwie draußen der Anschein ist, dass wir uns nicht streiten würden oder sowas. Das passiert und das ist okay. Es ist nur wichtig, dass man auf Augenhöhe dann auch miteinander kommuniziert und den gewissen Respekt mitbringt und einfach das Große und Ganze sieht und wir natürlich an denselben Themen arbeiten und dieselben Ziele haben.

00:50:02: Und deswegen ist es ein Auf und Ab, wenn ihr jetzt rückblickend noch mal die Möglichkeit hättet zu gründen oder generell Gibt es etwas, was ihr abschließend die letzte Frage oder eine der letzten Fragen, was ihr anders machen würdet. Würdet ihr es genau wieder so machen?

00:50:22: Ja, also ich würde mir natürlich wünschen oder was würdet ihr anders machen? Vielleicht anders gefragt.

00:50:35: Also ich im Großen und Ganzen bin ich wirklich sehr, sehr glücklich und ich glaube, du auch. Also wir sind, Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Label. Ich bin auch inzwischen wieder sehr, sehr, sehr gerne Influencerin. Ich mag, ich brauche den Ausgleich auch und mir macht es auch einfach wieder richtig doll Spaß.

00:50:56: Tobi hat, man muss auch dazu sagen, Tobi hat seit 2016 mein Management gemacht bis vor einem Monat on top. Also das ist wirklich

00:51:13: deswegen auch geheiratet. Nein, aber das haben wir jetzt tatsächlich abgegeben. Ich habe das erste Mal in meiner Selbstständigkeit jetzt halt auch Management und ich glaube an solchen Themen. Wir gucken halt, was können wir auslagern, damit wir halt auch einfach noch Privatleben und Familienleben haben.

00:51:32: Und das war halt so der wichtigste Schritt, glaube ich, für den Moment, weil das waren Themen, Influencer Themen waren Themen, die wir am Wochenende besprochen haben, wo er dann am Frühstückstisch gesagt Schatz, kannst du mir bitte noch die Statistiken von dem und dem Post? Und dann hat man natürlich schon wieder so eine Fluppe und das ist ja, aber mir fällt gerade nichts ein, was ich hätte anders machen wollen würden.

00:51:56: Vielleicht ist bei dir ja, was natürlich im Nachhinein vielleicht ein bisschen ärgerlich war, dass wir die Probleme, die dann entstanden sind, dass wir an die falschen Personen geraten sind. Das hätte man ja vielleicht schon vorab auch einfach, ja, hätte man drauf kommen können.

00:52:13: Vielleicht wäre es richtig und wichtig gewesen, zum Zeitpunkt der Gründung vielleicht schon zu wissen, da ist ein Produzent, mit dem können wir arbeiten. Natürlich hatten wir, als wir gegründet haben, auch ein Produkt, das online ging, aber dass dann sozusagen im Nachgang sich so viele als Blender herausgestellt haben, das ist so was, wo man im Nachhinein sagt, hätte man das vermeiden können.

00:52:36: Abschließend werde ich nie eine Antwort drauf bekommen. Aber fairerweise haben wir ja letztes Jahr auch gehabt, ob mit unserer Expertise. Ich glaube, das ist der Lauf der Dinge, dass du immer mal wieder an schwarze Schafe gerät, ja, und ein bisschen am Arsch fliegst oder auf die Fresse fliegst und ich glaube, das gehört dazu, weil das erdet so.

00:52:55: Wir hatten das ja auch, weißt du, da geht es immer bergauf und du glaubst hey, du gründest und machst und tust und dann kommt was und dann denkst du ja, genau, das passt schon so. So sehe ich das halt einfach. Ich glaube, es ist eigentlich eine blöde Frage für mich anders machen. Ich will halt immer nur, dass ihr so viel wie möglich teilst, damit die Menschen das auch mitbekommen.

00:53:12: Und vielleicht gibt es das ultimative Learning. Aber ich glaube, jedes Down oder jedes Mal auf die Fresse fliegen bringt dich ja automatisch dann wieder weiter. Das ist ein bisschen meine meine Erfahrung über die letzten Jahre. Tobi, gibt es einen Rat? Du als weiser, als weiser Mann in der Runde, das taugt mir, weil dir könnte ich, wie gesagt, stundenlang zuhören, weil du es mit einer Ruhe machst.

00:53:31: Ich kann ja noch mal ein bisschen nicht Eigenwerbung machen, aber Männer, ja, oh mein Gott, was kommt jetzt, falls jemand noch auf Stellensuche ist, das Team bereichern möchte. Wir sind Nach wie vor bin ich der einzige Mann. Okay, okay. Seit sieben Jahren. Krass.

00:53:46: Der Georg meldet sich an. Da wünsche dir viel Spaß. Da kommst niemals, da kommst nie zum Arbeiten, da kommst du immer zum Arbeiten. Du, aber gibt's einen einzigen Satz, der dir jetzt auf die Schnelle einfällt, ohne viel zu überlegen, den ihr weitergeben könnt an Gründerinnen, die jetzt eine Idee haben, die jetzt für was brennen?

00:54:06: Welcher Satz wäre das? Kann man jeder von uns machen. Ich habe schon einen

00:54:14: Nichts im Leben ist eine Lebensentscheidung, außer ein Kind. Ja, schön. Tobi, du darfst auch absolut, ne, weil das viel ernsthaft, also viel, ja schon häufiger haben wir uns ja auch drüber nach, also auch schon mal drüber gesprochen, entweder selbst oder mit Freunden.

00:54:31: Was ist das Erfolgsrezept? Was ratet ihr jemandem? Ich glaube auch, also man, klar, man steckt da den ganzen Effort rein in der Vorbereitung, in der Gründungsphase, aber man muss ja auch dazu sagen, wenn es nicht klappt, soweit lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster, landet man in Deutschland nicht auf der Straße.

00:54:48: Das heißt ja auch nicht, dass man nicht noch mal gründen kann. Dann kommen Faktoren zusammen, weshalb es nicht gepasst hat, ob man die selbst verschuldet hat oder nicht. Ich glaube, eine gewisse Lockerheit sollte man sich immer beibehalten. Aber auch das andere Thema noch mal mit dem Mut, weil wie gesagt, wir sprechen immer von Apparat.

00:55:03: Also wie gesagt, das bezieht sich ja auch auf das Finanzielle, die Vorleistung, was da mittlerweile dranhängt. Also manchmal ist uns da auch schwindelig, wenn wir da mit Zahlen jonglieren, dass man da auch nie die Relation zu verlieren darf, dass man da immer am Ball bleibt. Wie gesagt, das auch nach sieben Jahren immer noch vorlebt.

00:55:21: Da kommt noch mehr. Wir haben noch Pläne Richtung Internationalisierung, Wir wollen uns sortimentseitig erweitern, wir haben immer noch Bock drauf. Und ich glaube, das ist auch ganz, ganz wichtig, dass man da nicht irgendwann abstumpft oder sich auf irgendwas ausruht. Und trotzdem, auch wenn das nicht der Fall sein sollte, dann ist es so, dann ist man auch zufrieden, oder?

00:55:39: Also und man muss auch dazu sagen, dass vielleicht klingt das so, als ob wir hier auf einer kompletten Erfolgswelle sind. Jede Kollektion ist für uns wichtig und ein Risiko. Risiko sowieso, alles ist ein Risiko.

00:55:56: Also ob wir jetzt ein Office über mehrere Jahre anmieten, store, also alles ist eigentlich ein Risiko. Aber trotzdem steht und so doll muss ich das sagen, steht und fällt auch unser etabliertes Unternehmen mit jeder Kollektion.

00:56:14: Ja, das ist schön zusammengefasst und ich kann dazu gar nichts mehr hinzufügen, außer es einfach zu tun. Du hast es jetzt noch mal gesagt und was ist der Worst Case? Ich fliege hin und ich probiere es noch mal. Und ich glaube, das ist einfach das, was wir allen mitgeben können.

00:56:30: Eine ganz, ganz besondere, für mich und uns natürlich eine ganz besondere Gründegeschichte, weil wir wirklich seit Tag 1 dabei sind, große Fans sind und ihr findet bei Eileen König in Hamburg direkt am Alten Wall, nennt man das so exakt. Wow, Wow. Und online natürlich.

00:56:47: Die neue Kollektion ist wahrscheinlich, also nicht wahrscheinlich für mich die beste, die es bisher gab. Umfangreichste, muss man auch sagen. Wir sind da im Schlaraffenland. Ich freue mich jetzt schon.

00:57:00: Danke für eure Zeit. Wir wissen es unendlich zu schätzen. Auch danke an das Team. Ihr wart super leise da hinten, Ihr könnt euch jetzt bemerkbar machen. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Ihr konntet was mitnehmen. Man merkt, Gründen ist kein Sprint, es ist ein Marathon und es ist einfach so. Aber Geduld, dranbleiben und Großdenken an sich träumen an sich glauben und träumen macht sich immer bezahlt und die Leidenschaft mitbringen.

00:57:22: Genau. Ich danke euch von Herzen. Danke dir. Bis ganz bald.

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